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Gesundheits-Controlling (2)

Gesundheits-Controlling by nkatzmar

Haben Sie das Schema aus „Gesundheits-Controlling (1)“ ausprobiert? Dann dürfte den meisten von Ihnen etwas aufgefallen sein:
Es gibt ziemlich viele Einträge, die sich wiederholen. Das, was wir morgens und Abends essen zum Beispiel. Unser Lieblingsmüsli. Möglicherweise auch Gerichte, die wir regelmäßig zu uns nehmen. Wahrscheinlich unterscheiden sich auch die Mengen nicht wesentlich.
Wäre es nicht schön, diese Information als aussuchbare Elemente zu haben, damit man sich die Tipperei sparen kann?

Um das zu erreichen, gibt es verschiedene Lösungen, die davon abhängen, mit welcher Art der Eingabe Sie sich am wohlsten fühlen. Und wie exakt Sie die Selbst-Vermessung betreiben wollen. 😉

Ich mache mir die Mühe, meine Lieblingsrezepte einmalig zu erfassen. Danach kann ich das Ergebnis normieren (100g bieten sich an, da das auch auf den meisten Lebensmittelpackungen zu finden ist) oder die Gramm-Werte für eine Portion ausrechnen (hier würde ich empfehlen, die persönlichen Angaben für eine Portion zu nehmen). Die Ergebnisse tragen Sie in einer Tabelle ein, die die identische Struktur der bereits vorhandenen hat. Dann müssen Sie die Werte im Weiteren lediglich mit dem aktuellen Konsum ausmultiplizieren.

Wenn Sie die Bezeichnung von Nahrungsmittel und Rezept redundanzfrei machen, haben Sie eine Tabelle in der Ersten Normalform – Ich weiß, das ist nicht ganz exakt, aber für diesen Zweck definiere ich den Primärschlüssel als atomar, obwohl möglicherweise aus mehreren Begriffen besteht. Hier geht es nicht darum, SAP in einer Tabellenkalkulation Bottom-Up neu zu programmieren. 😉

Im ersten Schritt normiere ich die letzte Tabelle aus „Gesundheits-Controlling (1)“ auf 100g. Das passiert unterhalb der vertikalen Trennung. Die Formel ist trivial – bitte daran denken, bei den Gewichtswerten die Spalte festzuhalten. Beispiel: =$C25/$C12*E12

Bild 2-1 – Werte normieren

Damit es anschaulicher wird, versehe ich die neue Tabelle mit Überschriften. Auch dieser Bereich bekommt eine optische Begrenzung. Bevor ich die Werte oben lösche, muss ich natürlich die unteren Werte als Festwerte speichern. Dadurch gehen logischerweise die Formeln verloren. Um es nicht komplizierter zu machen als notwendig und um weitere Werte generieren zu können, kann man zum Beispiel jeweils eine Zeile für dynamische Eingabe und Wertegenerierung vorsehen und die errechneten Werte dann in die normierte Tabelle als Wertekopie übernehmen. Das sieht dann insgesamt so aus:

Bild 2-2 – Überschriften erstellen

Nun lassen sich die Werte der unteren Tabelle jeweils durch Verweis und Multiplikation mit der Ist-Menge geteilt durch den Normierungswert wieder oben verwenden. Wie schon oben gesagt: Wer Gramm nicht mag, kann auch mit Portionen rechnen. Das Verfahren ist dasselbe.
Möglicherweise sollen nicht alle Werte aller Tage untereinander aufsummiert werden, sondern die Wert einzelner Tage erfasst und dann an anderer Stelle abgelegt werden. Deshalb soll die obere Tabelle nur die Werte des jeweiligen Tages enthalten. Außerdem sollen nur das Nahrungsmittel und die Menge eingegeben werden, die anderen Werte dann aus der unteren Tabelle besorgt und ausgerechnet werden.

Programmtechnisch gedacht: Suche zu dem oben genannten Nahrungsmittel den passenden Eintrag in der unteren Tabelle und berechne den Wert für die oben eingegebene Menge.
Das klingt schon etwas nach Datenbank. Keine Angst. Sie brauchen dafür keine SQL-Kenntnisse, aber die Lösung funktioniert inhaltlich genauso. Es gibt dafür zwei gute Ansätze und einen schlechten. Der schlechte ist die immer noch häufig verwendete Funktion SVERWEIS(). Eine gute Lösung ist die Verwendung von INDEX() und Vergleich():

Vergleich() findet in der unteren Tabelle die Zeile, die der oberen Eingabe von Nahrungsmittel entspricht: =VERGLEICH($B14;$B$27:$B$40;0)

Bild 2-3 – Werte suchen…

INDEX() verwendet diesen Wert, um in der unteren Tabelle den Zahlenwert aus der entsprechenden Zeile zu holen: =INDEX(E$27:E$40;VERGLEICH($B14;$B$27:$B$40;0))

Bild-2-4 – …und verknüpfen

Der Rest ist Ausmultiplizieren: =INDEX(E$27:E$40;VERGLEICH($B14;$B$27:$B$40;0))*$C14/$C$43

Bild 2-5 – Fertig

Achten Sie darauf, in den Formeln entsprechend richtig die Zeilen und Spalten festzuhalten, damit diese in allen Zellen verwendet werden können. Da bei den verwendeten Bereichen auch die Grenzen mit berücksichtigt wurden, ändern sich die Formeln automatisch, wenn man innerhalb dieser Begrenzungen einfügt oder löscht.

Bild 2-6 – Tabelle in Funktion

Bei dieser Lösung würden nicht gefundene Werte zur Fehlermeldung „#NV“ führen. Aber als Einstieg in die Thematik genügt das, da man ja leicht Sorge dafür tragen kann, dass es in der oberen Tabelle immer mindestens eine Zeile gibt, die einen Wert hat, der in der unteren Tabelle vorkommt. Die Formeln werden dann nach Bedarf in die weiteren Zellen kopiert.
Wer es etwas schöner haben will, muss vorab prüfen, ob es Werte gibt, und abhängig vom Ergebnis diesen Wert übernehmen oder einen „Nichts“-Wert zurückgeben, damit die Berechnung der Summe funktioniert.

Hier zeigt sich, warum für größere Aufgaben Tabellenkalkulationen nicht verwendet werden sollen, sondern Programme, die für den Zweck entwickelt wurden: Die Anzahl der Zellen mit immer komplexer werdenden Formeln nimmt rasant zu, der Aufwand, diese zu pflegen auch. Schon am beschriebenen Beispiel ist zu erkennen, dass Dokumentation alles andere als einfach und selbsterklärend ist. Darüber hinaus gibt es kein Programm ohne Fehler. Das heißt, dass Sie Gefahr laufen, Fehler, die entweder durch falsch eingegebene Formeln oder durch tatsächliche Falschinterpretation der Tabellenkalkulation entstehen, zu übersehen. Programmierung innerhalb von Tabellenkalkulationen löst das Problem ebenfalls nicht, sondern verschärft es über die Zeit. Eine Tabellenkalkulation ist kein Ersatz für ein Datenbanksystem, es sei denn, Sie programmieren auch den Datenbank-Transaktionsmechanismus dort hinein. Dafür brauchen Sie im Berufsalltag ein Team, dass dauerhaft die Pflege und Weiterentwicklung übernimmt.
Auf der anderen Seite eignen sich Tabellenkalkulationsprogramme hervorragend für überschaubare Aufgaben. Sowie für Prototyping, bevor Sie Ihre Anforderung in Prozessen und einem ERP-System abbilden.

Den Bogen vom „Gesundheits-Controlling“ zum Controlling zu schlagen ist einfach. Am Ende haben Sie normierte Werte für Objekte, die im weiteren Verlauf für Auswertungen und Planung verwendet werden können. Nicht zu vergessen die Abweichungsanalysen. 😉

Disclaimer: Alle Werte sind zu Anschauungszwecken verwendet worden. Dieser Artikel ist in keiner Weise als Gesundheitsberatung zu verstehen und es wird keine Haftung für die Richtigkeit der verwendeten Informationen übernommen.

#Gesundheit #Controlling #Digitalisierung #Lifestyle

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